25 Jahre Vingst 05 - Silbernes Jubiläum
Das Silberjubiläum des SSV 05 wurde groß gefeiert. Der Festwoche vom 30. August bis 7. September 1930 ging eine Jahreshauptversammlung voraus, die in einem noch vorliegenden Zeitungsbericht als beeindruckendes Ereignis beschrieben wird. Sie fand im festlich geschmückten Saal des Vereinswirtes Hans Hepp statt. Der Festschrift, trotz des Bombenkrieges des 2. Weltkrieges ist noch 1 Exemplar vorhanden, geht ein von Konrektor Matthias Kann gedichteter Reim voraus:
Zwischen Rhein und Bergeshöhen
Wo die Wege gehn nach Morgen,
Liegt wohl an die tausend Jahr
unser stilles Vingst verborgen.
Wald und Feld, Sankt Martins Kirchlein
Biedre Herzen, schlichter Ort.
Heilges Wort umglänzt die Stätte:
„Heimat” heißt das Zauberwort.
Im Anschluss an die Sportwoche war der feierliche Festakt im Ballsaal der Restauration Werner. Der Chronist erinnert sich:
Als Sechsjähriger musste ich mit einigen gleichaltrigen Jungen einige Turnübungen auf der Tanzfläche ausführen. So ganz klappte das scheinbar nicht, denn bei den Übungen drehte sich der eine nach
rechts, der andere nach links um. Von der Empore durften wir dann noch eine Weile zuschauen. Karnevalisten, es waren Dotz und Dötzchen, kamen der eine die rechte Treppe, der andere die linke
Treppe der Bühne runter. Der eine schwärmte: „Herrlich ist die Blumensprache”, darauf der andere: “dann lass dinge Kaktus ens Mama sare!”
Amtierender Vorstand im Jubiliäumsjahr
F. Rehfeld, K. Schmilz, A. Hom, L. Kammer, L. Klaes, H. Siegburg und I. Moos
Infolge der hohen Klassenzugehörigkeit wurde 1932 eine dringende Spielfeldüberholung erforderlich. Zudem musste die Schwarzburger Straße wegen eines Vermessungsfehlers der Stadt neu festgelegt werden. Der Verein nutzte die Gelegenheit und erwarb einige Meter Straßenfront, um die Zuschauerränge verbreitern zu können. Über 500 qm Erde wurde gekarrt, um die Stehplätze mit mehrstufigen Rängen zu versehen. Ferner wurde das Spielfeld fachmännisch ausgebessert und an Holzzaun errichtet. Tagsüber wurde bis in den späten Abendstunden geschafft. Nachts war ständig ein Wachdienst anwesend, um das kostbare Baumaterial zu sichern. Natürlich waren die Wochenenden in ausreichender Zahl vorhanden, damit in der Kalkbude Skatrunden gedroschen werden konnten.
All diese Arbeiten wurden von Arbeitswilligen, zumeist Arbeitlosen verrichtet. Am 3. Meisterschaftssonntag 1932, Gegner von Bor.Mönchengladbach, konnte auf dem fertigen Platz wieder gespielt werden.
In spieltechnischer Hinsicht begann wieder ein neuer Zeitabschnitt, denn in regelmäßigen Abständen wurden gute Nachwuchsspieler der A1 Mannschaft – 1932 Kölner Jugendmeister – in die 1. Mannschaft übernommen. Dadurch wurde die Spielerbasis verbreitert und ein konstant hohes Leistungsniveau ermöglicht. Selbst die nach Gründung des Reichsbundes für Leibesübung angeordnete Abstufung aus der Liga in die Bezirksklasse, die willkürlich und ohne Qualifikationsspiele erfolgte, minderte nicht die sportlichen Qualitäten.
F. Neu, J. Dietz, K. Behner, Müller und J. Krath
Die Breitenarbeit bewährte sich immer spürbarer, nicht zuletzt durch die 1923 gegründete Handball-Abteilung, die 5 Mannscharten führte und Gesellschaftliche Aspekte setzte.
1. Handballmannschaft
P. Gross, L. Dierenbach, I. Pützstück. I. Weite, F. Bröcher, I. Rübenach, T. Höfer, Je. Linke, P. Schwammborn, K. Jost, K. Behner, H. Kopcinski, A. Döttgen und 1.Vors. P. Prumbaum